Sonntag, 14. Juli 1895

14/7 Sonntag. N.― Früh zu ihnen ― Mit Mz. geplaudert. Es ist immer dasselbe.― Mit ihr im german. Museum. Auf dem Weg sie: „Ich glaube, es könnte mir wieder wohl werden ― wenn ich ein Kind von dir hätte.― Das ist doch eine famose Idee?― Im Frühjahr könnt ich das Kind haben.“ ― Aß bei ihnen, sehr gut. Gusti kochte.― Nm. schlief Gusti, ich war allein mit Mz., die weinte, zärtlich war und wieder mein wurde. Gusti (mit mir allein) „Ich glaube, Ihr werdet Euer Leben doch miteinander zu Ende führen, … wenn man so zu einander gehört. Mit Mz. wird es eher schlimmer. Ich glaube, es war ein Dämon in ihr, der ausgetrieben werden mußte.“ ― Vorm Abschied war uns sehr bang, Mz. förmliche Verzweiflungsanfälle, Gusti küsste mich und weinte, Mz. gar. Schauten mir vom Fenster aus lang nach. Bahn. Eine Sekunde vor Abgang des Zugs ist Mz. plötzlich da, steht vor dem Coupéfenster. Man hat mich um ¼ Stunde betrogen … Der Zug setzt sich in Bewegung, sie steht weinend da. Ich fahre davon.