Samstag, 4. Mai 1895

4/5 Mit Mz. Rh. bei Uns Abend.― Fast sicher.― Gespräche.―

Nm. hatte ich an Mz. I geschrieben ― ein paar kühle Worte, aber in mir tiefe Sehnsucht.― Ich glaube, Mz. Rh. und ich lieben einander nicht. Die Liebe ist eigentlich immer ein Symbol für was andres. Mz. Rh. für mich die „Rettung“ (von Dilly) ich für sie das Princip des Mannes.― Jeanette war die Sinnlichkeit ― Olga die grande passion, Fifi die Behaglichkeit, Jenny, Minni die Leichtlebigkeit, Fännchen die „Jugendliebe“― also gewiß nicht die Liebe,― Dilly die Sensation eine berühmte zu besitzen (obzwar ich nicht stolz war bei Gott!) Mz. ― allerdings meine Tugend, die Jugend ― darum wohl die Liebe selbst, die „wahre Liebe“.― Mittag war ich bei der Golovin im Hotel Kummer. Dilly kam, zitterte, weinte, beschimpfte mich und erklärte mich anzubeten.―