Montag, 4. Februar 1895

4/2 Während ich an Mz. schrieb, Brief von Dilly „um Erbarmen“. Ich antwortete abwehrend, Wiedersehen verschiebend.―

Mit Mz. Rh. Spaziergang bis zur und in die Altlerchenfelderkirche. Es war sehr schön, hatte Duft. Dann traf ich Minni, war mit ihr in einem eiskalten Zimmer ― das hatte weniger Duft. Sie erzählte von ihrem Vater, der in alle Versammlungen geht, sonst nirgends hin, in liberale und antisemitische. „Da lacht er und es gefallt ihm sehr gut.“ Von ihrem Bräutigam. Im Herbst soll sie heiraten. Ich machte ihr den Vorschlag, den Abend vor ihrer Hochzeit mit mir zuzubringen.― So hat man die Tendenz, unlautere Verhältnisse aufs äußerste ihrer Unlauterkeit zu steigern.