Donnerstag, 7. September 1893

7/9 Traum: Bin in einer Gesellschaft mit Goethe, der klein, unansehnlich, dem Hanslick ähnlich ist. Ich, im Schillermantel, küsse ihm die Hand.

― Nm. Gusti bei mir. Mz. könne ohne meinen Segen von Wien nicht fort.― Ich schrieb ihr:

Dir meinen Segen zu schicken, bin ich nicht großartig genug angelegt; eine Komödie spielen hab ich keine Lust. Lass dirs genügen, dass ich dir alles gute wünsche.― Vielleicht verstehst du’s einmal auch das gute festzuhalten. Wenn du es aber ins reißende Wasser wirfst, so weine nicht, daß es davonschwimmt.― Lebewohl.― A.

Gusti weinte.― Heute Abends reisen sie ab;― nun seh ich Mz. vielleicht niemals wieder.― Es thut doch noch weh. Ich war daran, auf die Bahn zu gehn, sie von fern noch einmal zu sehn.―

Vom Hause weg treff ich Fritz K., der recht nichtig geworden ist; und außerdem stets unangenehme Dinge in zudringlicher Weise sagt; er wollte von Mz. reden; mit Mühe wehrte ich ab.― Er erzählte mir, Jeanette sei hier, offenbar Demimonde.― Ich bezweifelte ihr Hiersein.― Da geh ich Abend spazieren ― und da treff ich sie; resp. geh an ihr, die vor mir ist, vorbei. Sie rief mir nach: Arthur!― Du! Du!― Ich ging weiter, ohne mich umzuwenden.―

Abd. Café Auböck.― Gustav Schw.

1893-09-07