Donnerstag, 9. Februar 1893

9/2 War Tags über verstimmt über die anon. Karte; schrieb einen verstimmten Brief, nicht ganz ohne Mißtrauen; schrieb ein Stück Novellette; ging Abends sehr contre coeur zu Fifi, wurde dort, da es das Ende bedeutete, fürchterlich traurig, und weinte bitterlich; dann wurde es sehr glühend, und als ich wegging,― weinte sie.― Es scheint wirklich, daß das Leben nun einmal so ist.― Würde Mz. ahnen, dass ich bittre Thränen des Abschieds von einer andern vergieße,― so würde sie es für eine Fabel halten ― würde Fifi erfahren, dass ich täglich glühende Briefe einer andern schreibe und eigentlich nur diese andre liebe,― so würde sie’s nicht glauben. Und wenn ich wem erzählte, dass ich Mz. rasender liebe als je, und dass ich um Fifi weine,― so würde er mich für einen Poseur halten. Und ich bin es nicht, und alles ist wahr ― aber es fügt sich eben nicht in Schablonen.―