Mittwoch, 4. Jänner 1893

4/1 Zwei Briefe von Mz.― Abds. in die Grünangergasse zu Comtesse Mizi, die mir neulich geschrieben hatte. Sie will weiter meine Geliebte sein. Ich erklärte: Nein, da man die Verpflichtung hat ein Wesen wie sie reichlicher zu unterstützen, als ich es könnte, und 2. weil es doch einmal aus sein müsse; also besser in der Blüthe!― Sie weinte große Thränen und ich spielte Komödie. Das alte Wiener Haus mit der breiten Stiege, das hohe, altmodische Zimmer altertümlich und ärmlich ausstaffirt, an der Wand, zwischen Fächern geordnet, viele Photographien, von denen wohl mehr als sie zugibt, frühere Geliebte sein mögen.― Einer wohl der jetzige: ein sehr hübscher Oberlieutenant, mit dem sie zuweilen soupirt.― Heute war’s allerdings wieder ich.―