Freitag, 4. November 1892

4. 11. Ging heute mit Gusti zu ihrer Mutter.― Das Zimmer wie nach einem Begräbnis. Die Mutter mit eingebundner Wange. Auf der Stiege, wo ich so oft mit ihr gestanden. Traurig. Mit der Schwester dann nach Hause unter philosoph. und social. Gesprächen. Sehr viel steckt in ihr, das zerdrückt und verdorrt ist durch die dummen Verhältnisse und durch die Jungfräulichkeit, die sie jetzt bereut. Und dabei über ihrem Wesen dennoch eine große schöne Milde.

1892-11-04