Samstag, 4. Juli 1891

4. 7. Mit Mz. in Guntramsdorf zusammengetroffen. T. habe sie frech angesehn. Sie ist sehr verstimmt. Trübe Ausblicke, wie wirds weitergehn?― Noch Jahre hindurch sich ab und zu sehen. Ewiges Abschiednehmen. Ich: sie solle aufrichtig sagen: ob es nicht besser wäre, wir nehmen Abschied. Sie sagte scherzweise: „Ich weiß nicht“ ― aber es klang etwas echtes durch.― Es war ein Auseinandergehn ohne tiefe Zärtlichkeit, [mit einer] gewissen Bangigkeit und Trostlosigkeit.― Ich ging nach Mödling; schrieb ihr noch von dort.― Insbesondre. „Wenn du etwas als Opfer empfindest, so weißt du was das bedeutet: es ist der letzte Augenblick der hohen und einzigen Liebe, die ich von dir verlange.“ ― „Ich nehme kein Opfer an, und Schwanken ist Entscheidung.“ ― ― „Seit du mein bist, war ich nicht so allein.“