Dienstag, 19. November 1889

19. Mz. holt mich Vorm. vom Kfh. ab; war krank.― In einem Kfh. mit mir ― sieht wieder ein, dass sie heiraten muss, ich behandle sie ganz en canaille; sie wird riesig zärtlich, liebt doch nur mich.―

Abds. Mütter.― J. (1).

19. 11. 89

Ganz wirr und irr.― Finanziell toll.― In Poker eine Masse Geld verloren.― Von Jean., die leidend ist und duldet, nicht los; manchmal täuscht mir mein Mitleid und meine Sinnlichkeit einen Rest Liebe vor; meist aber macht sie mich einfach nervös, u. zw. schrecklich nervös.― Mz. bringt mich zur Raserei; ich liebe sie; sie wird zu Hause gequält, quält mich, weiss nicht, was sie will; die Umstände lassen uns nur selten zusammenkommen, manchmal Stunden von berauschender Zärtlichkeit; häufige Zänkerein; ich ewig mißtrauisch, eifersüchtig auf Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Beruf, stehe schreckliches aus.― Die Kunde von der großen Liebe H. H. kommt plötzlich ― Werde von allen Seiten hineingestürmt ― Alles, alles spricht dafür ― ich kann mich nicht entschließen ― wegen dieses Mädls!!!!!―

Fritz schaut mir über die Schulter und sagt: Du wirst es können!―

(11/1 90)

1889-11-19