Dienstag, 2. Jänner 1883

2/1 Das alte Jahr schloss ich ganz vernünftig ab.― Else lag an meinem Halse, während wir im Treppenhause standen, küssend und geküsst unzählige Male. Am Sylvesterabend kam mein Onkel Felix aus Paris auf ein paar Tage hier an. Er hat eigentlich recht wenig von einem echten Pariseronkel an sich.― Das neue Jahr begann mit einer sehr harten Moralpredigt, die mir mein Vater hielt.―

[Chronik einiger Tage.―]

2/1 Dinstag; früh ins Spital, dann zu Vogler, Café C., ein paar Correkturen zum „Festmahl“. Nach Tisch zu Hause auf dem Kanapee gefaulenzt … nachher ein wenig gelesen, über Rousseau & Poe; Rich. T. kam zu mir, hierauf holt, ich rein zufällig Emil Weichsel aus dem C. C. ab, ging mit ihm bereits um 7 soupiren, da ich um acht Uhr Inspektionsdienst im Garnisonspital hatte. In der Aufnahmskanzlei plauderte ich bis nach Mitternacht mit Niesche und Scholz, schlief dann mäßig gut bis gegen sieben,