5/3 Samstag früh.― Ich ziehe „Aus der Mode“ in einen Akt zusammen und denk immer lebhafter an die Aufführung dieses Stückes.―
Ich verkehre jetzt viel mit Karl Z. und mit dem Mediziner Hermann L. ― Letzterer ist ein sehr begabter junger Mensch. Der erstere ersetzt durch natürliche Liebenswürdigkeit mangelnde besondere Talente.
Gestern begleitete ich Fany M. ein Stück; „sie hätte nicht gedacht, dass man so leicht verschmerzen könne“.
Das Lesen belletr. Werke hab ich mir ganz abgewöhnt und kann mich schwer dazu entschließen, an die Lecture einer größern Novelle oder eines Romans zu gehen.―
Auch das Studium wurde in der letzten Zeit sehr lässig betrieben, energisch dagegen Gast- und Kaffeehausbesuch.
― Unangenehme Stunden verursacht mir noch das Bewußtsein nichts zu sein ― Max Bern sprach ich gestern wieder; er macht mir wohl den Eindruck eines sehr begabten, aber nicht eines bedeutenden Menschen.―
Jacques wird mir wieder sehr fad. Ueberhaupt die meisten. Auch das Wetter. Ich besonders.