2/1 Sonntag Mg.―
Einige statist. Daten über das verlaufene Jahr. Ich besuchte die Burg 25, Oper 8, Stadttheater 7, Carlth. 6, Wiednerth. 3, Matzleinsdorferth. 4, Ringth. 1mal, außerdem 20 Concerte. Kneipen, Kränzchen, Liedertafeln, etc. zwanzigmal; zwei öffentliche Vorlesungen.―
Literarisch war das Jahr ziemlich bewegt. Der Aegidius wurde am 1. März beendet. Nun schwankt’ ich lang zwischen verschiedenen Dramenstoffen. Gleich im März schrieb ich den Anfang des Prinz Julian; der 1. Akt des Unheim ― eines Drama’s, in dem ich das soc. Problem zu behandeln gedachte, sowie der 1. Akt der alten Schüler fallen in den Mai. Am 1. Juni schrieb ich den letzten Akt der Komödie „Vor der Welt“, wodurch das ganze Stück vollendet in meinem Pulte lag. Ein Roman wurde begonnen, desgleichen eine Novelle in Versen, schließlich beinah 2 Akte des Peters geschrieben. Der Stoff wird um ein paar Jahrhunderte zurückversetzt, der Held Sebaldus getauft, das Stück im September neu hervorgenommen und gedichtet bis zum dritten Akt. Zwei Novellen, „Menschenliebe“, „der Sohn des Berühmten“ begann ich im August. Noch ist die Skizze „Frühlingsnacht im Secirsaal“, dann die span. Geburt (angefangen) zu erwähnen. Einige, meist satyrische Gedichte entstanden gleichfalls. Am Ende des Jahres macht’ ich mich an das Lustspiel „Aus der Mode“ das ich zu vollenden gedenke, sowie auch manches andre in diesem Jahr begonnene.― Es war ein aphoristisches Jahr ― und eine ziemlich ansehnliche Anzahl von Entwürfen liegt als Frucht desselben im Pult.―
Auch die Gefühle sind größtentheils Fragment geblieben:
mein Verhältnis mit Fany stand das vorige Jahr um die Zeit jedenfalls in voller Blüthe. Meine nahe Freundschaft mit Fany M. gehört sowie vor allem die Wintermonate 80 mit den süßen Abenden im Quaipark ― mit zu den liebsten Erinnerungen dieses Jahres. Äuserdem lernt ich heuer Heinrich K., Sigm. Schneider, Gust. Frieberger kennen.― Am intimsten verkehrt ich mit Eug. D., der im Oktober nach München reiste.― Seitdem mit niemandem wirklich intim.