Donnerstag, 8. April 1880

8/4 Abends. Oh himmlisch schöner Winter. Mir ist sentimental zu Mute bis zur Lächerlichkeit. Aber es ist eben ein trübseliges Gefühl, wenn man was schönes so hinsterben sieht.― Und die Liebe flammt auf wie immer! Wir müssen wieder Wege finden, uns öfter zu sehn; mein Leben ist öd ohne sie.

Sprach heute Vm. im C. C. Kohn und Arnstein, Abend Singer, Nm. Eugen. Mit Kohn über Fortschritte in der culturgesch. (moral. eth.) und wissenschaftlichen Entwicklung, mit Eugen über das, was nun unser tägliches Gespräch bildet, ― über Jesus Christus ― mit Singer über „Princip“ im allgemeinen, über Juden und Christen. Etc.

Ich möchte alle Philosophie zum Fenster hinausschmeißen, wenn dafür ― Ein Gedankenstrich ist nie zu verachten.― ’s war übrigens mehr ein Gefühlstrich.

Schlaf wohl meine verrücktgeliebte.