Montag, 26. Jänner 1880

26/1 Montag.― … Da ich im Concreten drin bin, noch einiges äußerliche erwähnt:

Besuche keine Vorlesungen, außer Anatomie, diese übrigens auch nicht sehr regelmäßig.―

Secire sehr, sehr wenig.―

Komme höchst selten ins chem. Labor.―

Verkehre zumeist mit Jacques und Eugen.

Habe in der letzten Zeit auch lit. sehr wenig gearbeitet.―

Lese auch nicht sonderlich viel.

Verdusle viel Zeit.

Ärgere mich über mich selber, bin aber sehr nachsichtig ―

Spiele nicht allzu wenig Billard.

Habe ein Liebesverhältnis.―

Gedenke, wenn ich erst meine Zoologie los bin, welche ich nächster Tage ordentlich zu studieren anfange, ein zweckbewußtes Leben zu führen.

Bin aber vorderhand noch nicht zweckbewußt.

Neige mich noch immer mehr der künstlerischen Richtung zu und habe einige ganz gute liter. Ideen für die nächste Zeit.―

Bin aber eben ein so unsäglich versplitterter Kerl.―

Muss wieder die Anatomie angreifen, sollte doch in der Chemie nicht völlig zurückbleiben, muss jetzt Zoologie für die Prüfung, die ich Anf. März abzulegen gedenke, studiren, habe auch ein faible für die Weltgeschichte in den ersten Jahrhunderten nach Chr. Geb. bekommen; ein bischen mehr Fleiss würde auch dem techn. Theil meines Klavierspiels nicht schaden; daß die Poesie mein liebstes bleibt, ist natürlich; ins Theater zu gehn ist nützlich und angenehm zugleich; sehr fesch sind jedoch Tanzunterhaltungen; gemütlich Plauderstunden mit lieben Freunden. Daß man ab und zu Billard spielen muss, ist selbstverständlich, notwendiger aber ist es noch, seine liebste zu küssen.―

1880-01-26