25/12 Donnerstag Abends. Vorm. ins C. Stadttheater; mit Eugen, Jacques, Wahrmund Billard. Zu Hause gelesen. Nach Tisch holte mich Jacques ab. Ins K. Ruthmayr. Von dort zu R.s. Dort fand sich nach uns noch folgende Gesellschaft zusammen: Wilhelm, Ida, Gisela K., Rudolf und Fany R., Jacques, ich.
Zuerst küsst ich Fany während des Tanzes. Dann zu Ende eines Tanzes. Da kam Ida dazu: Was war das? „Ein Kuss“, erwiderte ich geistreich. Dann küsst’ ich sie auf ein Auge, weil es roth war. Zuletzt aber recht innig und warm auf die Lippen, und ebenso wurde mein Kuss erwidert.
Bei der 1. Quadrille tanzte auch Frau R. mit. Bei der Chaine drückte mir Ida die Hand, wie sie mir sonst Fanny zu drücken pflegt. Unter andern spielten wir das Spiel, wo einer eine Geschichte beginnt und ein zweiter, dem von jenem das Schnupftuch zugeworfen wird, fortsetzen muss; was nun so recht erbaulich weitergeht. Ida erzählte: „Der junge Mann hatte eine Schwester, diese verliebte sich in den Freund ihres Bruders.“ Nun warf sie mir das Schnupftuch zu und ich fuhr fort: „lhre Liebe wurde nicht erwidert.“
Als ich mit ihr tanzte, hörte Ida plötzlich auf und lief ins andre Zimmer. Sie kam wieder herein.―
Was war Ihnen denn?
„Mir ist nicht wohl geworden mit einem Male ― Sie sind Schuld daran!“