3/12 Mittwoch. Heute Vorm. trafen wir uns wieder in dem bewußten Kaffeehaus. Julius von Ludaßy erzählte mir seinen philosophisch angelegten Plan zu einer fünfaktigen Tragödie, und seltsamer weise erinnert das soc. Problem, das darin aufgestellt ist (und natürlich als ausgeführt umgestoßen wird), lebhaft an das, welches in meiner vor kurzem hingeworfenen Skizze vor. M. sich findet. Ich erzählte ihm den Inhalt des Aegidius und las ihm die Predigt daraus vor. Sein Urtheil ging dahin, daß die Composition ganz fehlerhaft oder vielmehr gar nicht vorhanden sei, daß der Mönch Aegid. kein Mönch, das Weib Faustina kein Weib sei, daß aber nichtsdestoweniger in der ganzen Anlage etwas überaus talentvolles sich finde. Die Predigt speciell enthalte neben ganz trivialem und anderseits wieder verdrehtem Zeug geniale Stellen.― Seine Ratschläge gingen dahin, daß ich mir Menschenkenntnis einer-, Architektonik anderseits erwerben müsse.