11/3 S.― Schnee.― Bilanzirt u. dgl. Kopfweh.― Spazieren gegen
Windmühlhöhe.―
Bei Fr. Dr. Menczel, die schon wohler.―
Zu Tisch O.― Nachher bei mir im Zimmer entwickelte sich ein Gespräch
nach altem Schema wie schon lange nicht.― Wir redeten finanzielles;
über Lili, die Aussichtslosigkeit dieser Verhältnisse ― worauf O.,
dass Lili etwas arbeiten sollte ― ich: damit sei ja noch nichts gethan
― da Verdienen eine schwere Sache etc. ― ich war gereizt ― dann redete
sie von ihrer Situation: das Wasser stehe ihr bis zum Hals;― ich
(ziemlich erbittert) ― dass ich derartige Bermerkung als persönliche
Kränkung empfinde ― da sie doch von dem was ich ihr regelmäßig gebe
― auskömmlich leben könne und auf ihre geschäftl. Versuche nicht
angewiesen sei;― sie, schon in Thränen;― meine „Lieblosigkeit“,
im Ton (dies wieder nicht ganz unrecht ― da meine Nerven sehr
herunter) ― ; sie komme überhaupt nicht mehr,― und geht.― Wieder
spürt ich, als zerrisse etwas ( ― wie viele Fäden, da bei jedem
solchen Dialog einer zerreißt ― und noch immer mehr da sind als zu
allen andern). Dies bleibt doch das Kriterium: wo das Mißkanntwerden
am meisten schmerzt.
Mit C. P. Kino „Hochzeitsreise“;
zu Hause allein genachtm. und mit Kopfweh schlafen.