8/10 ― Vm. dictirt, Auszug 1920; die schlimmste Zeit vor dem endgiltigen
Zusammenbruch. Welcher seltsame Parallelismus: damals ihr Streben das Haus
zu verlassen oder auch ― zu bleiben,― bei völliger Freiheit;―
Beschuldigungen, ja man kann schon sagen, Verläumdungen, nur um mich
ins Unrecht zu setzen;― jetzt wieder dasselbe ― weil ihr Wille, wieder
in das Haus zurückzukehren, nicht durchzusetzen ist … Und ich empfinde
es wieder gerade so schmerzlich wie damals ― dass sie ohne jede Einsicht;
und diesmal dass sie wirklich unglücklich ist ― wirklich „verlassen“
― während sie ja damals doch in einer sozusagen glücklichen Liebe stand.―
Dieses Mit-Fühlen wird immer schmerzlicher quälender,― umso mehr, als
sie über meine „Lieblosigkeit“ klagt und wieder einmal nichts ahnt.
Wieder wie vor 7, 8 Jahren ist meine Stimmung vor allem durch diese
Beziehung bestimmt ― ― Depressionen schwerster Art; bis zu Thränen.―
Nm. weiter Correcturen am Roman, nach Heinis Notizen.
― Ein junger „Herr“, Freund von Franzl Lichtenstern; wegen einer
Schulzeitung, deren erste Nummer er bringt. Für seine 16 oder 17 Jahre schon
recht verschmockt.―
― Mit C. P. Kino (Hotel Stadt Lemberg); dann bei ihr genachtm.― Sie
spricht von „Entfremdung“,― die sich freilich im Zusammensein löst;―
fühlt natürlich meine Praeoccupirtheit, meine Depression, meine Unruhe.―
Allzusehr verstrickt ― bleibt noch Zeit, zu entwirren?― Sehnsucht nach
den Kindern.