20/5 Vm. bei Gustav.―
Bei Marianne Pollaczek, die vier Wochen in B.-B. viel mit O. zusammen war.
Sie erzählt mir nichts neues ― was nicht hinderte, daß es mich
erbitterte. O.s Empörung, daß sie nicht Sternwartestr. wohnen solle,
wenn sie nach Wien käme;― es sei (von mir aus ―) „nur für die
Gallerie“!!― „Wie kann er mir zärtlich! schreiben ― und die Kinder ―
vorenthalten.“ Sie erzählt ferner, dass ich ihr vor 3 Jahren in München
beim Rabbiner ein Document vorgelegt ― in dem sie auf die Kinder
verzichtet ― das sie vorher nicht gelesen. (Weder der Verzicht ist wahr,
noch das Document;― es handelt sich um den Brief Dr. Geiringers den sie
natürlich von Wien aus erhalten.) ― Es gehe ihr ― materiell schlecht ―
sie müsse mit 500 M. auskommen (sie hat nie unter tausend);― Lili sei
eleganter als sie.― Ihre Freundin Frau L. findet überdies ― ich müsse
ihr ― ein Vermögen geben zu selbstständiger Verfügung; für den Fall
dass sie wieder heiraten wolle.―
― Frau P. findet sie „geradezu unzurechnungsfähig“;― (schon eh
ich sie aufgeklärt);― von Frau L. und Salzens irgendwie verhetzt
(woran diese weniger schuldig, da sie wieder nur von O. informirt).
Nm. vertrödelt.
H. K. bei mir, mit ihr spazieren.