16/4 In schwerem Seelenzustand erwacht.― Heini kommt vom
gestrigen Brünner Gastspiel zurück.
Warmer Frühlingstag.― Besorgungen.
Mit C. P. bei Würthle (George Grosz Ausstellung); und Künstlerhaus
(Neuerwerbungen des Museums).―
Gleich nach Tisch kam V. L.; mit ihr und Lili auf der sonnigen Terrasse,
meist war ich oben. Unfassbar heftige Sehnsucht nach O… der nicht
existirenden; mit Schuldgefühl. Unendlich Mitleid mit ihr, dass sie in
B.-B. an diesem schönen Frühlingstag ohne die Kinder.― Sehe sie auf
der Terrasse allein sitzen und das Herz thut mir weh. Denke des
Telegramms Winter 22, als sie mich in Salzburg oder wo immer so
dringend sprechen wollte … Ob damals ― bei völliger Güte meinerseits
ein Wiederzusammenkommen möglich gewesen wäre ― ?― Aber ich
muss mir nur vorstellen, wie ein solches Wiederzusammenleben äußerlich
und innerlich zu gestalten wäre ― und die völlige Unmöglichkeit wird
klar. Ich sprach mit V. L. darüber, sie zum Sanatorium begleitend und in
der Halle mit ihr.― Wie die Worte ihren Sinn bekommen, wenn man
älter wird! Wie ich jetzt verstehe, was es heißt: Das Herz „thut
mir weh“;― oder „es lastet ein unerträglicher Druck auf mir“ …
Josefst. Th. „Der Schwierige“ von Hugo; mit C. P. Auf
meiner andern Seite saß Sibylle Binder. Hörte nicht viel. Meine
Sympathie für das Stück wurde nicht größer.
Mit C. P. Hammerand genachtm.