21/1 Probe.―
Nm. Dr. Ergas; beziehen in Florenz ein neues Haus.
Zu Frau V. L.― Sie räth Entscheidung nicht forciren; hat aber den
Eindruck, daß O. fort gehn wird und hofft, daß es zu meinem besten sein
wird. Wieder arbeiten … für Menschen wie mich sei das Leben „nie
vorbei“,― und anderer gutgemeinter Hutschmuck.― Sie sprach von ihrem
eignen unglücklichen Leben.―
O. war bei Gisa gewesen; trat mit den Worten in mein Zimmer „Hast
du dich sehr über mich beklagt?“ ― Ich fragte nach dem Gespräch mit
Gisa. O. erklärt sich „enttäuscht“ … Gisa hatte gefunden, es müsse
zu einer Entscheidung kommen, ― im übrigen ― sie hatten geredet, wie
von verschiedenen Sternen aus … Ich: Wieso Enttäuschung? … Dies ist
unser aller Meinung, auch von V. L.: … Entscheidung unerlässlich …
Sie: Sie ist schon gefallen;― ich bleibe nicht … Ich: „Es war abgemacht,
daß du die nächste Zeit in München dich sammeln solltest, ohne von
irgend einer Seite beeinflußt zu werden!―“ „Was hälfe es? … Auch
wenn ich bliebe ― ? Ewiger Vorwurf von dir ― Deine Frau doch nie wieder …
dir kann ich nicht helfen … dort eine Mission …“ „Also dann zu ihm …“
„Nein,― nur allein sein; frei sein. Und mit dir ein menschliches
Verhältnis aufrecht erhalten … U. s. w.“
Wieder versucht sie dann das Problem zu verschieben, indem sie findet,
daß ich sie auch ohne Grund Jahre lang gequält … Wir scheiden bitter.―