25/12 O. des Morgens, als hätt ich ihr etwas bittres angethan.― Ich
frage sie, was sie Gr. geschenkt?― Sie beantwortet es,― später.
„Übrigens warum fragst du?― Ich frage dich auch nicht, was du
schenkst?“―
Ich gehe;― Spaziergang in Nässe, aber schöner Luft, mit H. K.
Dreimarkstein, herrlicher winterlicher Schneebergblick.―
Zu Hause hatte O. das Klimtbild über mein Bett gehängt, nur um Vorwand
zu haben, ihre Bilder wegzunehmen. Ich verbat mir die Aenderung und
stellte die alte Ordnung her.― Es ist absolut grotesk. (Sie sagte
gestern zu K.: gleich bei ihrer Ankunft habe sie gemerkt ― es sei eine
Veränderung mit mir vorgegangen … „Oh ich frage nicht.“ ― „Ich
weiß wie unangenehm es ist gefragt zu werden ―“)
Zum Thee Leonie Guttmann (hat die Bolschewistenzeit mit allem Schrecken
und Schmutz, Bosheit und Ungeziefer mitgemacht ― war anfangs der „Idee“
zugeneigt, ist geheilt), Baron Winterstein (bringt eine Novelle), Julius,
Hajek und Gisa; Auernheimer (bringt sein neues Buch „Aus dem ältern
Wien“).
― Las die Novellette von Winterstein (Mscrpt.); fein, aber fragmentarisch.―