25/5 Spaziergang Hameau ― Dreimarkstein. Immer ein zehntel Seele an den
Weiher ― die andern neun an meine unglückselige Beziehung zu O. verwendet.―
Bei Mautners zu Tisch (Pötzleinsdorf). Exc. Sieghart und Tochter.
(Politisches ― finanzielles,― Bankerott.) ― Richard Strauss und Frau.
Sie gleich bei Tisch wieder, ich solle doch für ihren Mann was schreiben ―
eine Wiener Oper, biedermeierisch. Strauss: Etwa „Pleite bei Geymüller“.
Mit dieser alten Wiener Familie ist seine Frau weitläufig verwandt.― Er
selbst war sehr interessirt, fast herzlich zu mir;― hatte in der letzten
Zeit fast alles von mir gelesen, war besonders von Medardus angethan ―
was die Unterhaltung auf Reinhardt brachte. Karpath saß
1919: V 25 - V 27 255
bei uns im Garten. Über Wagner, Bülow, Cosima.― Politisches.
Plünderungsgefahren in Garmisch. Str.: „So was passirt nur Pechvögeln.
Ich bin keiner.“
Zum Thee bei uns Ergas und Frau.― Sein Florentiner Besitz wird ihm
wahrscheinlich fortgenommen. Unsichere Zukunft. Seine Frau vielleicht
wieder zur Bühne.― Über Unruh dessen Tagebuch sie jetzt abschreibt.―
Frl. Oppelt.―
― O. hatte Vorm. Paumgartner (Mozarteum) vorgesungen ― er war sehr
angenehm überrascht; erzählt sie mir (schon bei M.s); sie soll im Juli
3mal in Salzburg singen. Abend wirft sie mir vor, daß ich mich über
ihren Erfolg, die neuen Aussichten nicht genug freue. Daß ich nicht laut
gejubelt, stimmt allerdings.―