15/1 Vm. Religionslehrer Toch; Besprechung der Stunden mit Frau Anninger.
Lili und Robert A. gemeinsam.―
Neulich Traum: ich soll Wenckebach (den Internisten) um 6 consultiren;
treffe ihn vor seinem Hause, Landesgerichtsstraße ― (in Wahrheit
Waisenhausgasse) ― noch zu früh, ich wandle aufwärts hinter dem
Haus, ansteigend, Friedhof, ohne Schauer, dunkelgrün lederartiges
Laub; ich sehe (an der Mauer (unsichtbar) schreitend) keine Steine u.
1918: I 15 - I 17 109
dgl.― doch in der Tiefe arbeiten gebückt zwei Männer; ein Auto an mir
vorbei, durchs Friedhofsthor ― verschwindend. Dunkelblauer Himmel
darüber. (Ich lernte W. kurz nach Stephis Tod bei Mimi kennen!) ―
Heute träume ich wieder von W.;― u. zw. erzähle ich ihm genau den
letzten Traum von ihm; er führt mich in sein Laboratorium, Pharmacie ―?―
unter einer Glasglocke viel Morphin, zu 2 gr.;― ich äußere mich
über die Unvorsichtigkeit; überlege wie es wäre wenn ich in die
Mundhöhle eine Pastille steckte ― aber ohne Schleimhautberührung.―
(Stephis Selbstmord!) ― Hypochondrisches Aufwachen; weiterdauernd, bis
zu Zwangsvorstellungen.―
Volkstheater. Termin Weites Land (16. März);― Besprechung der Besetzung
mit dem sympathisch klugen Rosenthal. Begegnungen Scharlitt
(Zapolska-Übersetzer; über die Konstantin;― Eifersucht des verhafteten
Rittm. L.; der nicht gestattet, daß die K. in seinem Stück spielt ―
und Sch.Briefe (harmlos geschäftl. Natur?) von der ― Censur erhält
(??).―) Garda Kaufmann (Über Klimt ― den ein Schlaganfall betroffen;―
sie will es ihm vorher angesehn haben. Jugenderinnerungen. Ihre Eltern,
schlimme Ehe, Verarmung …) ― Raoul Auernheimer (Brest Litowsk ―
„Schwestern“).
― Zu Julius. Untersuchung der Drüse, die stationär blieb; Beruhigung.―
Nm. „Nachklang“.― Cas. Nov.―
O. kam von Schmidls; Jacob hatte den Roman weiter vorgelesen, sie war
besonders ergriffen von der Gestalt Stephis ― die nun durch das Werk geht
― nachdem sie noch der letzten Vorlesung der frühern Capitel beigewohnt …