10/10 In die Frankgasse. Helene und Gisa. Über Vertheilung des
Schmucks, des Silbers etc.
Ins Burgtheater. Im Gang u. a. Rosenbaum. „Wir haben einen
schweren Verlust erlitten. Hartmann ist heut Nacht plötzlich
gestorben.“ Burckhard dort; Berger führt mich und ihn ins Bureau.
Sonderbare Stimmung dieses Zusammenseins. Ich erzähle davon, wie ich eben
gestern noch mit Richard lange über Hartmann gesprochen, über den
tiefen Wohlklang jener Stelle … „die Seele ist ein weites Land …“.
(Ich setzte hinzu … Ewig wird mir das in den Ohren klingen, ― wenn
nicht vielleicht meine Stimme ihm länger erklingen wird ― als mir die
seine ― Und wir lächelten noch über diese Schicksalklausel.)
Die Probe.― 1. und 2. Akt ging glatt. Im dritten kam schon
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Devrient mit Hartmanns Rolle in der Hand (und wird sicher sehr gut
sein!). Die Unheimlichkeit des ganzen Vorgangs wurde durch die
Notwendigkeit, den Alltagslauf, gewissermaßen ins triviale
pervertirt.― Berger klagte über seine Leiden; die Hofteufel sprach
mit mir über ihn und hält ihn für sehr krank.―
Nachmittag Herr Max Steif bei mir. Schmutzer möchte sehr gern
Hirtenflöte illustriren;― schon lang mich selbst radiren. Ausführliche
Besprechung, insbesondre mit Rücksicht auf Fischer und die schon
vorhandnen Illustrationsproben (von Christophe, die ich approbirt).―
Über allerlei literarisches, kritisches, buchhändlerisches, echten und
falschen Ruhm.
Zu Bachrachs. Stephi. Ich telephonirte mit Olga.
Bei Gisas mit Juliussens genachtmahlt. Lese nun Heinrich Manns
„Schauspielerin“ im Druck.― Es wird nicht besser; und selbst der erste
sank mir ein wenig herab.