29/6 Vm. Tennis.―
Nm. Helene, die O. mit Gound singen zuhörte (Wolf).
Abends Gustav, Leo, Arthur K., Bella, Wassermann. Ich las „Das
weite Land“ mit starker Wirkung. Insbesondre W. erklärte es als mein
bestes und spürte (wie Brahm) das neuartige. Noch immer ist die
Exposition nicht knapp genug; und das episodische stellenweise,
sonderlich im 3. Akt, etwas wohlfeil. Ich hatte Freude von dem Stück.
Gustav redete vielfach beschränkt, war bald „Publikum“, bald „er
selbst“ und verstrickte sich in so viel Widersprüche, daß er von
allen, insbesondre von W. in oft sehr amusanter Weise angegriffen werden
konnte. Es war ihm das Verhältnis Genia ― Otto nicht genügend
motivirt und er erklärte, daß ich überhaupt seit einigen Jahren aufs
„motiviren“ verzichte, als etwas „pöbelhaftes“; daß ich auf das
Publikum zu wenig Rücksicht nehme; wenn man aber diese Rücksicht nicht
nehme, müsse man sichs gefallen lassen in einer Dachstube zu wohnen.
W. „Sie sehn, wir wohnen ja doch nicht in Dachstuben.“ ― Worauf
wieder Schwarzkopf das „Gekauftwerden“ auf den Snobismus des
Publikums zurückführte etc.―