31/1 Vm. Volkstheater; Generalprobe von Fulda, „Exempel“
(schrecklich).― Sprach Fulda, Bauer, Ganz, Feld u. a.―
124
1910: I 31 ― II 3
Nm. fing ich, wegen Rußland, Brief der Zenaida Wengerow an, „W. Land“ durchzusehen.
Zum Thee Nina Kipiany (die jetzt Heini französisch unterrichtet)
mit einem Baron Manteuffel, 50er, vielgereist, Bohémien, eben aus
Paris fälschlich als Spion ausgewiesen;― sprachen viel über Zionismus,
Herzl, Weininger u. a.―
In Hietzing mit O. bei Trebitsch. Anwesend Fulda, Jacob und
Julie,― Stefan Zweig ― Bei Tisch Frau Trebitsch plötzlich, ganz
vergessend, wer da ― ― „Wissen Sie denn schon die Geschichte von
d’Albert und der Fulda …?“ Ich (ebenso vergessend): Es ist kein Wort
wahr!― Darauf Frau T. ― direct zu Fulda „ … Sie müssen doch was
wissen, Sie kommen ja aus Berlin ―“ … ― Jetzt endlich merkte sie ―
allgemeines effarement ― F. ganz klug sagte. „Ich interessire mich
nicht für Klatsch … auch hab ich keine Nachrichten von meiner
früheren Frau …“ Nach einer Minute wieder laß ich einen Lobgesang
auf Bahr los ― gegen den F. einen wüthenden Haß hat ― ganz
vergessend, daß sie sogar im Prozeß waren.
F. fort auf den Concordia Ball; wir andern spielten Baraque (ich
verlor mit O. gegen 50 Kr.). Im Auto heim. Zwei Uhr.