8/12 Vm. mit O. und Heini spazieren, dann zu Agnes, wo wir Dr. Rudi
Kaufmann trafen; später kam Wassermann, der nach Berlin fährt.
Nm. versucht am Medardus zu arbeiten; da erschien Georg
Hermann Borchardt („Jettchen Gebert“) äußerte gleich einiges
selbstbiographische, nachdem er mit der Bemerkung debutirt:
„Sie haben etwas geschrieben das ein aehnliches Thema behandelt wie mein
Roman …“, war aber im ganzen nett, humorvoll,
berlin-jüdisch-hundeschnauzig. Thee mit Sikora und Gemahlin zusammen;
die Herren fanden ein gemeinsames Thema in Schmetterlingen. Heini kam,
Bilder von Alpenpflanzen wurden angesehn; Herr Hermann erwies sich
sehr gebildet. Gegen Schluss las er ein Gedicht von Heine „Die Menge
thut es“ und erzählte, dass er in Verona am selben Tag angelangt sei
― 26. 9. wie Goethe vor so und soviel Jahren. Frau Sikora bemerkte:
„Zufall.“ Man entfernte sich ― Gewohnheit der meisten Menschen ―
zu spät.―
Nach dem Nachtmahl arbeitete ich am Medardus (Basteienszene).