6/12 Vm. bei O., die besser ist.― Rückweg leider in die selbe Tram wie
Herzl eingestiegen, der mich in unleidl. Weise um den Weihnachtsbeitrag
für die N. Fr. Pr. anging. Ich sagte: Wahrscheinlich „Nein“.
„You are wrong“ sagte er streng. Als ich insistirte, er möge mir das
erklären, sagte er, ich solle meine Beziehungen mit der N. Fr. Pr.
pflegen, ich solle dort nicht in Vergessenheit gerathen.― Ich
antwortete zwar sehr abweisend, aber nicht so grob als ich hätte sollen.―
Dann klagte er, er nehme nicht den rechten Rang ein (wozu ich ihm
redlich beistimmen konnte; er wird gewiss nicht hoch genug geschätzt),
er schimpfte dann über die Wiener Verhältnisse, fragte mich
mißbilligend warum ich bleibe ― Dann kam er wieder auf die N. Fr.
Pr. und ich sagte, es sei doch gleichgiltig, die Weihnachtsn. werde
ohne mich so gut sein wie mit mir. Nicht einmal jetzt brachte er ein
höfliches Wort übers Herz.― ― Nm. schickte ein Frl. Maday Mscrpt.
zum beurtheilen; ich retournirte es sofort.―
Frl. Herm. Freund (Frauenzeitung) mit Blumen und „Beichte“ (Brief
des Bräutigams, dem sie über die „Gefährtin“ schrieb und der
fürchtet, nur Gefährte sein zu können).
Schluss des Haus Delorme dictirt.
Vierten Akt neu begonnen. (Junggesell.)
Abends bei O. Kfh. Gustav, Ebermann, Kappers.