18/6 Nm. Mz. I bei mir. Ich behandelte sie kühl und sekkant; dann
weinte sie, und ich weinte auch. Zum Abschied küsst ich sie.― Las alte
Tgb. und war unerhört bewegt.― Abds. nach dem Theater traf ich sie
(nicht ganz unabsichtlich) mit Gusti; ging mit ihr zur „Glocke“. Es
war traurig. Ich bin schwer bedrückt mit ihr, kann nicht frei und
ruhig mit ihr reden. Sie sagte so schlimm wie heuer war es noch nie;
so schwer ist sie noch nie von Wien fort; wir hätten kein Gespräch in
[Hoffnung] führen können; ich zerre sie in den Dreck.― In Wahrheit
versteht sie es noch immer nicht, dass ich sie nicht mit Absicht
schlecht behandle, sondern einfach nicht anders bin. Sonderbar, wie
ich nicht zu ihr, nicht von ihr kann. Wenn sie weint, bin ich ganz hin;
ist sie fahrig, so enerv. sie mich, wird sie zärtlich so rührt sie mich;
scheint sie sich von mir befreien zu können, so möchte ich sie
durchaus nicht verlieren.― Nachts auf der Straße sprach ich noch Mandl
über die wichtige Sache.