16/7 Sonntag.― Ankunft in Wien.― Mz. streift auf meiner Stiege
umher und schrickt zusammen.― Ich ignorire sie.― Ihr qualvoller
Brief.― Von Fifi Zusage für Abend.―
― Auf dem Kahlenberg.― Mittag.― Tödtliche Nüchternheit.
Schwager und Schwester schlafend.― Gespräch mit Mama im Nebenzimmer.
Offnes Fenster. Draußen der stille Sommersonntagnachmittag über
der Stadt und den Hügeln.― Hinunter, ein Stück mit Hajek; tödtlich
langweilig.― Dann allein, über den Probst-Ubaldweg.― Unten liegt
Klosterneuburg.― Erinnerungen. Unten treff ich einen zerlumpten,
der mich tief grüßt.― Ausflügler, ruhig, behaglich.― Die
Eisenbahn.― Trafikantin, lachend mit einem Käufer. Die Brücke
über die Eisenbahngeleise.― Stille. Ein Werkel nicht fern „O du
lieber Augustin“. Die Donau, der blaue Himmel, der Feiertag. Zur
Geliebten fahr ich heim!― Erinnerungen!― Unsägliche Wehmut! Dort,
von der Brücke aus leicht zu sehn, die Straße, wo wir so oft gegangen
sind, die sich leicht erhebt, und die ich mir so häufig vorstellen
muss, mit unsern Gestalten darauf, die sich silhouettenartig am
Horizont abzeichnen.― Zu Hause find’ ich Blumen von Mz.― Fifi kommt,
hübsch und lieb, mit dem japanischen Kistchen mit Chokolade, die ich
ihr aus Ischl geschickt ― und Photographien.― Netter Abend, nur
etwas Kopfweh.―