24/8 Freitag Nm.―
Gewöhnlich kommt Abends Richard zu mir; und unsre Plauderei
dreht sich meist, fast immer um das gewisse „Nichts“, das doch
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schließlich aus allem und jedem entgegenstarrt … „Oed“ ein
vorzügliches Wort und wir führen es oft im Munde. … Oed eigentlich dies
und jenes … und alles ― der Katzenjammer noch mitten im Genuss
oder gar vor dem Genuss oder ganz ohne Genuss ― Blasirtheit ohne
Rausch.― Grübeln über morgen im Heute.― Apathie ― Nervosität bei
dem allen. Überdruss, Ekel.
… Doch ein paar Worte über Thatsachen vom
16. August ― Toni…
am 18. mit Toni, Minna, Wilhelm und Richard unten im Prater beim
Kaiserfest. Verstimmt nach Hause. Wilhelm ist doch eigentlich ein
blödes Individuum. Minna ist auch gar nicht in ihn verliebt.
am Tag darauf, Sonntag hatten die zwei Paare sich bald von
einander getrennt; ich verbrachte mit Toni wirklich einen ganz
reizenden Abend.― Es lag Zärtlichkeit, Anmut ― beinah Verliebtheit
über Worten, Blicken, Küssen.― ― Ich fand das Mädchen reizend,
fühlte mich wohl, heiter ―
― Ein lächerlicher Abend war das wieder vorgestern mit den
Mädchen bei Seidl und Wiesberg ― nicht einmal der Wein mehr
brachte mich in Stimmung…
Nun beginn ich zu studieren ― nicht aus Begeisterung, aus Langeweile
nur!―
Die Heimat hat mir auf meine Bitte um Antwort das Manuscript des
Festmahl retournirt mit dem hectographirten Bemerken ― „es thäte
ihr sehr leid“ ― „mit ähnlichem Materiale versorgt“ „von weitern
Einsendungen nicht abhalten lassen“ etc. Ich mußte lachen.―
Mit Frieberger plaudere ich häufig im Arkadencafé. Wirklich ein
angenehmer, liebenswürdiger Mensch. Schik liess sich heute sehen.
Mit seiner gewöhnlichen humoristischen Langweile und sympathischen
Trockenheit.