20/7 Dinstag ― Gestern Abends Volksg. Erst spät kam Fanny. Sie
schwärmte für den Tod Adriennes und Djalma’s (in Sue’s ewigem
Juden). Sie erzählte mir, daß sie mit Fany M. ein Gespräch gehabt ―
wir waren nie allein ― ich weiss nichts näheres.
Richard T. holt mich früh ab ― Nachm. Sigmund; mit ihm und seinem
Bruder Joszi „dem Dicken“ zum Schützenfest. Wir blieben eine gute Zeit allein, aßen, tranken. Es begann der Commers. Unmasse
Leute, Toaste. Nachher auch solche in kleinerm Kreis. Sigmund
begann in engem Kreise auf die französ. Republik zu sprechen[!], kam
aber über die ersten 2 Sätze nicht hinaus. „Keine Politik.“
Mädchen.― Küsse u. ä.― Wir trafen nun auch Pepi M., Karl Z.,
Rudolf, Jacques. Karl nahm mich bei Seite und bat mich in herzlichen
Worten, mich irgend wie aus dem Verhältnis mit Fany loszureißen. Eines
großen Glücks sei sie nun schon verlustig geworden ― allerdings eines
sehr materiellen, das die Familie R. glücklich mache, weniger das
Mädchen ― L. habe seine Bemühungen eingestellt. Es sei ihm (dem
Karl Z.) die Faustgeschichte zu Ohren gekommen; all das schade der
Fanny. Sie sei nichts weniger als kokett; aber daß sie die Liebe zu mir
so wenig unter den Leuten zu verhehlen trachte, nehme man ihr sehr
übel. „Was haben Sie davon“ fuhr Karl fort, „nun wird sie in aller
Eile an einen andern verkuppelt.“ Alles zog sich ins C. Lafferl [!].― Um
zwei Uhr früh war ich zu Hause.